Der Weg zum Gleitschirmpiloten
Wissenswertes zur Ausbildung
Die Ausbildung ist modular aufgebaut, vom Schnuppertag über den Grundkurs am Übungshang oder Schlepps an der Winde hin zu den ersten Höhenflügen. So wird der Pilot praktisch für die Prüfung zum Luftfahrerschein fit gemacht. Nach 40 Höhenflügen kannst du dich an die praktische Prüfung wagen und schon darfst du alleine von oben die Welt erkunden.
Begleitend werden dir als Flugschüler während der gesamten Ausbildungsdauer die theoretischen Grundlagen wie Flugtechnik, Wetterkunde, Technik und Luftrecht vermittelt.
Details zur Ausbildung
Die beiden „Startarten“ Hangstart (von einem Hang bzw. einem Berg) und Windenschleppstart (mit der Schleppwinde im Flachland) verlangen jeweils spezielle Ausbildungsmethoden. Die Berechtigungen und Lizenzen für Gleitschirmflieger können eigenständig für jede Startart erworben werden. Wer nie im Flachland fliegt, benötigt die Berechtigung zum Windenschleppstart nicht. Umgekehrt gibt es immer mehr Piloten aus dem Flachland, die nicht im Gebirge fliegen wollen und deshalb die Berechtigung für Starts vom Berg nicht brauchen.
Viele Flugschulen, besonders solche aus dem Flachland, bilden ihre Flugschüler jedoch während der Ausbildung in beiden Startarten aus. Auch nach der Ausbildung, als Inhaber der Fluglizenz, kann man sich unkompliziert von einer Flugschule in die jeweils andere Startart einweisen lassen.
Als Beauftragter des Bundesverkehrsministeriums hat der DHV, seit der luftrechtlichen Etablierung des Gleitschirmfliegens im Jahr 1987, die Richtlinien für die Flugausbildung ständig weiterentwickelt. Diese Richtlinien sind für alle Flugschulen in Deutschland bindend. Detaillierte Informationen dazu finden sich in der „Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Gleitschirmflieger“ und den Lehrplänen des DHV.
Die Flugausbildung
Das Ziel der Ausbildung in der Flugschule ist die Lizenz zum freien Fliegen, die A-Lizenz. Mit dieser Lizenz darf der Pilot selbständig in fast allen Fluggebieten der Welt fliegen. Bis es soweit ist, muss der Flugschüler eine praktische Flugausbildung von mindestens 60 Flügen, davon 40 Höhenflügen (das sind Flüge mit mindestens 300 Metern Höhenunterschied) und eine theoretische Ausbildung von 25 Stunden in vier Sachgebieten absolvieren. Die Ausbildung wird von einer praktischen und theoretischen Prüfung abgeschlossen, die von unabhängigen Prüfern des DHV abgenommen wird. Für die gesamte Ausbildung ist ein Zeitrahmen von etwa 15 – 20 Flugtagen (das sind Tage mit geeignetem Flugwetter) erforderlich.
Grundausbildung und Lernausweis
Höhenflugausweis
A-Lizenz
Die praktische Ausbildung zum A-Schein umfasst insgesamt mindestens 40 Höhenflüge. Die meisten davon (mindestens 25) müssen unter der Aufsicht und Anleitung von 2 Fluglehrern, je einer am Start- und Landeplatz, absolviert werden. Von den Höhenflügen, die der Flugschüler ohne Fluglehreraufsicht mit seinem Höhenflugausweis durchführt, werden maximal 15 auf die Ausbildung angerechnet.
Sind alle praktischen und theoretischen Ausbildungsinhalte absolviert worden, steht die DHV-Pilotenprüfung an. Von einem unabhängigem Prüfer des DHV wird ein Prüfungsflug und eine schriftliche theoretische Prüfung bewertet. Die meisten Flugschulen bieten die Pilotenprüfung am Ende der Höhenflug- und Theorieausbildung zum A-Schein an.
Bei bestandener Prüfung erhält der Piloten nach wenigen Tagen vom DHV seine Lizenz zugesandt. In die Lizenz wird eingetragen, ob die Ausbildung in einer oder in beiden Startarten (Hangstart und/oder Windenschleppstart) erfolgt ist. Geflogen werden darf nur in den Startarten, die in die Lizenz eingetragen sind.
Die Lizenz ist unbefristet gültig. Die A-Lizenz sowie ein Flugpraxisnachweis von 100 Höhenflügen ist Voraussetzung für die Ausbildung zur Passagierflugberechtigung.
B-Lizenz
Mit der A-Lizenz darf der Pilot nun frei fliegen. In Verbindung mit der IPPI-Card der FAI ist die A-Lizenz in vielen Ländern der Welt gültig. Für die Durchführung von Streckenflügen (Überlandflügen) ist jedoch die B-Lizenz, die Überlandberechtigung erforderlich.
Zunächst muss der Pilot einen, von einer Flugschule bestätigten Flugpraxisnachweis von 20 Höhenflügen mit einer Flugdauer von jeweils mehr als 30 Minuten erbringen.
Es schließt sich eine praktische Ausbildung in einer Flugschule an. Schwerpunkt hierbei ist eine praktische Gefahreneinweisung sowie Übungs- Streckenflüge unter Fluglehreraufsicht. In der theoretische Ausbildung (15 Stunden) in den Sachgebieten Navigation auf Streckenflügen, Meteorologie, Luftrecht und Verhalten in besonderen Fällen erwirbt der Pilot das für Überlandflüge erforderliche know how.
Während der Ausbildung absolviert der Pilot einen Überlandflug von mindestens 10 km Distanz. Die Theorieprüfung wird von einem unabhängigem DHV-Prüfer abgenommen. Zwei Jahre A-Lizenz, B-Lizenz und ein Flugpraxisnachweis von 200 Flügen sind Voraussetzung für die Ausbildung zum Fluglehrer.
Bei genügend Interessenten für den Schlepp-Schein finden Schulungen auf unserem Schleppgelände statt.
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