Wer letztes Jahr nicht dabei war, hat sicher etwas verpasst. Unser aller Fliegerspezl Herbert öffnete wieder die Tore zu seiner Mühle in Horgen zum (schon fast traditionellen) Mühlenfest.
Denn die bunten Fetzen am Himmel tummelten sich wieder im Luftraum über der Horgener Mühle , gierig nach einem kühlen Landebier.
Samstag, der 3.September, es war ein wunderbarer später Sommertag. Der Gleitschirmverein Heuberg-Baar war vom fliegenden Müller Herbert und seiner Jeanette eingeladen zum Fest in seiner Mühle in Horgen, einem romantischen Anwesen mit Forellengewässer, Bauerngarten und historischem Mühlengebäude.
Unsere allseits beliebten Vorstände Harald Burri und Alfons Betting waren einige der Ersten, die kamen um die zahlreichen Tische aufzustellen und bei den Vorbereitungen zu helfen. Trotz Komplikationen gelang es Harald wieder eine Startgenehmigung für den Windenschlepp auf einem Ackergrundstück oberhalb von Horgen zu erhalten.
Schon um 11 Uhr erschienen viele Mitglieder mit ihren Familien wobei erstere sich in den stahlblauen Himmel schleppen ließen und sich deren Mitglieder auf dem Mühlengelände beim Brunch tummelten. Kompliment an Mike Grau, den Fluglehrer, der Klaus Günter an der Winde ablöste und bis nach 18 Uhr in großer Hitze die Winde bediente.
Erfreut waren wir wieder unser ältestes Miglied Lothar Schippl zu sehen, der sich gerade von einer schweren Krankheit erholt und schon wieder rote Backen hat und der jetzt im Besitz eines neuen 1 er Schirms ist (flog bisher immer 2er bzw. 2bis 3er !). Auch Jürgen Sauer, der Mitbegründer und jahrelange Kassier unseres Gleitschirmvereins kam mit seiner Familie von Augsburg vorbei.
An diesem Tag flog Jürgen Kopf bis Freudenstadt. Viele konnten sich eine zeitlang halten. Den Vogel schoss mal wieder Rainer Ziefle ab . Er flog über drei Stunden direkt über Horgen - dieses asoziale Verhalten wurde streng bestraft: die am Boden gebliebenen Mitglieder aßen ihm Mariannes leckeren Zwetschgenkuchen (mit Mürbteig) und Jeanettes dito (mit Hefeteig) weg - das wird ihm eine Lehre sein...
Was gibt es schöneres als bei brütender Hitze im Tobel vor der Mühle zu landen um anschließend im 15 Grad kalten Mühlenbach zu baden (siehe unser Fotoalbum hier auf der Homepage). Unsere Landekünstlerin Gabi nahm dies vorweg indem sie entgegen ihrer ansonsten genauesten Punktlandungen dieses Mal im Bach landete. Grund: Zum Einen hatte sie einen Leihschirm und zum Anderen einen Begleiter und infolgedessen eine Serotoninüberdosierung.
Harald Burri, der vorletztes Jahr bei der BaWÜ im Baum hing, umflog diese steifen Gewächse an Herberts Mühle - wenn auch nur knapp. Ansonsten war es ein herrlich entspannter Tag. Die Kinder konnten mit den von Herbert bereitgestellten Paddelbooten den Bach abfahren, manche lagen im Gras und andere lauschten Herberts Mühlenführung. Wusstet Ihr zu Beispiel, dass
- große Brotlaibe meist besser schmecken als kleine?
- die Aldi/ Lidl - Fraktion jetzt ihre Teiglinge nicht mehr von Polen, sondern teilweise mit dem Flugzeug von China kommen lässt?
- ein Brot meist besser schmeckt, wenn man weniger Hefe nimmt und den Teig dafür länger gehen lässt?
- Herbert eine uralte historische Truhe besitzt, die noch nie geöffnet wurde um das antike Schloss nicht zu beschädigen und dass aufgrund dieses Umstandes der Inhalt seit hunderten von Jahren nicht bekannt ist?
Abends gab es dann die herrlich zarte Sau bzw. Schinken im Brotteig. Die Mitglieder brachten reichlich Salate - destotrotz blieb am Ende nichts mehr übrig - außer einer großen Menge Geschirr.
Es wurde gefeiert bis die ersten feinfühligen Männer (mit Glatze) beginnenden Regen diagnostizierten. Das Gros ging deshalb um ca. 24:00 Uhr. Ein kleiner Rest (Schriftführer und Ziefle) hielt sich eisern bis 1:00 Uhr. Und noch ein kleinerer Rest (unser Helvetianer in spe Roland + Jeanette + Harald Burri) diskutierten bis frühmorgens 4:00 Uhr diverse Fluchtmöglichkeiten in die Schweiz.
Am Sonntagmorgen halfen Phillip, Bernd, Harald und Roland und Mike (sie übernachteten dort) beim Aufräumen. Allen Helfern und natürlich unseren Gastgebern Jeanette und Herbert gilt unser Dank - insbesondere auch Rainer Ziefle, der kabatrinkende liebevolle, super fliegende und wunderbar singende und in seiner knappen Freizeit unsere Winde reparierender Familienvater, dafür dass er meine kleinen Sticheleien so gelassen erträgt.